Kann ich Atlas oder e-dec irgendwie „selber“ machen?

loggPROnet

Während sowohl das schweizerische „e-dec“ als auch das österreichische „e-zoll“ auf modernen Webservice-Architekturen aufbauen, setzt das deutsche „Atlas“ zur Stunde (Stand 2006 2015) immer noch unbeirrt auf die etwas historisch anmutenden Unix-Protokolle EDIFACT/X.400/FTAM. Dieser Umstand erleichtert nicht gerade ein „Selbermachen” insbesondere von Atlas. Wir behandeln daher die Ausgangsfrage unter der Sparte „Fragen zu loggPRO®.net“, da sich diese eben dank loggPRO®.net doch noch mit einem Ja – wenn auch mit Einschränkungen – beantworten lässt; dazu mehr im vorliegenden Artikel.

Eine typische Ausgangslage, die zu unserer Fragestellung führt, ist des Öfteren die folgende:

„Eigentlich führe ich (fast) alle Daten, die für eine Atlas-Abfertigung benötigt werden, in meiner betriebsinternen Auftragsbearbeitungssoftware zu jedem Auftrag mit – jetzt möchte ich lediglich diese Daten ans Atlas oder e-dec übergeben, sprich, die jeweiligen Zollanträge direkt stellen. Aber bitte verschont mich mit dem EDIFACT, X.400 etc.“. Gewiss kann eine ähnliche Frage mitunter auch von einem Softwarehersteller kommen, der für sein Softwaresystem eine Atlas-Oberfläche entwickelt hat und nun die Kosten für die Implementierung und Maintenance von X.400, EDIFACT etc. gerne einsparen möchte.

Zurück zu der Ausgangsfrage: Ja! Eine Teilnahme am Atlas-Verfahren ohne EDIFACT/X.400/FTAM etc. ist möglich und zwar unter Zuhilfenahme von Webservices der logistischen Integrationsplattform loggPRO®.net!

Die Funktionsweise von loggPRO®.net in dieser Hinsicht ähnelt stark einer Art vorgeschalteten Emulation. Sie bereiten Ihre Daten gemäss XML-Schema unter atlasdoc.zip auf und befördern diese aufs loggPRO®.net. Hierbei können Sie die gängigsten Internet-Protokolle verwenden, also Sie können Ihre (XML-) Daten via http/https posten, übers SMTP mailen oder wie auch immer via Internet übermitteln – garantiert nicht via X.25 oder ISDN!

Im nächsten Schritt werden Ihre Daten einer zollrechtlichen Plausibilisierung unterzogen und – bei positivem Resultat – in vorgesehener Form und auf vorgesehenen Wegen dem zuständigen Atlas-Verarbeitungszentrum zugeleitet. Antworten dieses Rechenzentrums werden wiederum auf loggPRO®.net empfangen und nach einer Konversion ins XML ihnen auf dem gleichen Wege zurück übermittelt. Das war es!

Dank diesem Prozedere (das nicht nur fürs Atlas relevant ist!) stellt es sich für den Teilnehmer in der Tat so dar, als würde der Datenaustausch mit dem Zoll via XML und z.B. SMTP erfolgen, also Webservice-basierend und strikt via Internet. loggPRO®.net leistet in diesem Beispiel einen Integrationsdienst zwischen den externen Inhouse-Anwendungen und den jeweiligen Zollverarbeitungszentren.

ZollViaLoggPRO

Siehe auch Fallbeispiel