Knappe zwei Jahrzehnte nach den FAQ-Artikeln zu den Themen „Kann ich TransObjects® unter Linux einsetzen?“ bzw. „Kann ich TransObjects® mit einem anderen Datenbankserver als Caché betreiben?“ (anno 2011 – nachtr. Anm. d. Verf.) tut sich mittlerweile einiges hier und da, während es woanders eher wenig zu berichten gibt.
Zunächst,transObjects® ist und bleibt eine Windows-basierte Technologie und zwar eine, die sehr systemnahe arbeitet. Von daher wird man mit wie auch immer gearteten Windows-Emulatoren (für Linux) nach wie vor viel Mühe haben. Und die Frage von damals kann man sich nach wie vor stellen: Ist es überhaupt der Mühe wert? Sind wir nicht mit einer Windows-Station einfach besser bedient?
Ebenso sind die kürzlich eingeführten Browser-Clients (LoggPRO® Web Access, vgl. Was ist und was bringt die „transObjects®’s 5-te Symphonie“? (Kapitel 4)) eher als etwas für Ausnahmesituationen gedacht, denn als eine dauerhafte Lösung für andere Betriebssysteme. Und auch Windows- oder Citrix-Terminals erinnern arg ans „Dreimal um die Ecke herum“. Denn auch hier gilt, wozu solche Klimmzüge, wenn man mit einer Windows-Station so unkompliziert und schnell ans Ziel gelangt?
In Puncto Datenbankserver ging unter Linux bereits früher ein wenig mehr, als bei den Clients. Den im transObjects® bevorzugten Caché-Server konnte man schon immer unter Linux betreiben und auch die meisten Hersteller bieten Unterstützung für diverse Linux-Distributionen an (dass es Microsoft nicht tut, versteht sich irgendwie von selbst…). Hier konnte die Frage, ob wir denn mit Windows nicht unkomplizierter und schneller ans Ziel kämen, wenigstens noch bis vor kurzem mit einem „Nein“ beantwortet werden. Denn der unbestreitbare Vorteil dieses Betriebssystems bei den Serverinstanzen bestand darin, den Kernel nur auf die betreffende Serverinstanz zuschneiden zu können. Auch in den Testlabors der K&S wurde seinerzeit eine solche „Kernel-Rekompilierung“ durchgeführt und mit großem Erfolg getestet.
Aber auch hier ereilte die Linux-Gemeinde eine weitere Hiobsbotschaft: Mit Windows 2008 (bzw. R2) brachte Microsoft eine weitere Installationsvariante des Server-Betriebssystems mit auf den Markt, nämlich den sog. Windows-Core. Auch dieses Betriebssystem wurde im K&S-Testlabor ausgiebig getestet und zwar mit einem durchweg zufriedenstellenden Resultat.
Seitdem sind die „Cores“ sowohl von Linux als auch von Windows die von der K&S GmbH mit am meisten empfohlenen Plattformen für den Caché-Server, jedoch spätestens seit dem allseits um sich greifenden Siegeszug von Virtualisierung ist es Linux im Zunehmenden Maße. Wenn das keine gute Nachricht ist für diejenigen mit den T-Shirts „Microsoft Server Exchange“ 😉
Lediglich in Sachen anderer Datenbankserver (ausser Caché) scheint sich immer noch nicht allzu viel zugunsten der Fragesteller zu bewegen – was irgendwie in der Natur der Sache liegt. Denn die erforderliche Unterstützung für multidimensionale Datensätze erhält nur sehr langsam und allenfalls punktuellbei anderen DB-Herstellern Einzug. Bis transObjects®-Strukturen irgendwann einmal tatsächlich hierauf abbildbar sein werden, dürften noch einige Jahre vergehen. Dennoch ist hier wenigstens eine ansatzweise Bewegung in die – aus der Sicht der Fragesteller – richtige Richtung zu vermelden.